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 Betreff des Beitrags: Probleme mit Drogen und Sucht
 Ungelesener Beitrag Verfasst: 08.05.2008, 00:23 
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Sprecht mit uns über Sucht und problemen die mit dem Konsum von Drogen entstehen können.

Da Ich selber Freunde und Bekannte habe die Drogen oder Alkoholabhängig sind bzw waren, und einige Freundschafften dadurch zerstört wurden bzw auf tragische weise beendet worden sind, weiß ich das Drogen nicht nur einem selber schaden sondern auch die Personen mit denen man Kontakt hat bzw hatte. Ich weiss das nicht nur diese Person selber daran kaputt geht ,sondern teilweise eine ganze Familie dadurch zerstört werden kann.Aus diesem Grund habe ich das Thema heute mit ins Board genommen.
Als Einführung zu diesem Thema habe ich eine kleine Liste erstellt ,die ich unten aufgeführt habe.



Allgemeine Indizien für Drogenkonsum


Zu den häufigsten Utensilien die auf drogenkonsum hindeuten sind.. Bongs, Pfeifen, Papers, Fläschchen (Nasentropfen, Augentropfen, Hustensaft), Gasbrenner, Alufolie,kleine medizinische Rasierklingen, , Strohhalm, Spiegel ,Spritzen und Löffel.


Körperliche Merkmale

Oftmals leidet auch die Körperhygiene bei betroffenen stark bei abhängigkeit von Drogen . Zähne werden nicht geputzt ,es wird unzureichend geduscht ,ungepflegte Haare oder unsaubere und mehrmals hintereiander getragene Kleidung sind zusammen mit den oben aufgeführten Utensilien ein Indiz auf drogenkonsum.
Auch Verbrennungen an Fingern ,Händen und Lippen können die folge vom Rauchen einer Metall- oder Glaßpfeife sein.
Auffallender Gewichtsverlust und ständig geweitete Pupillen sind auch ein Anzeichen für eventuellem Drogenkonsum.

Drogen verändern den Carakter

Das verhalten eines Menschen der Drogen eingenommen hat ,kann sich ins genaue gegenteil wandeln .
Eine Person die immer als ruhig und friedlich bekannt war ,kann zu Hyperaktivität, und Agressivitaät neigen. Oft werden aus grunderlichen Menschen ,Lügner und Ignoranten um ihr Verhalten in der öffentlichkeit zu erklären und zu rechtfertigen.

Finanzierung
Drogenabhängige müssen oftmals ihre kosten für die Drogen auf kriminelle Art decken. Am anfang jedoch werden die gesammten Ersparnisse aufgebraucht ,und sogar teilweise Kredite aufgenommen um die Sucht zu decken. Später wird oft das letzte Hab und Gut verkauft. Wenn diese Quellen ausgereizt sind , ist der Weg in die Beschaffungskriminalität nicht mehr weit. Einbrüche ,Erpressungen . oder sonstige Straftaten werden dann ausgeübt , und die Schlinge zieht sich noch weiter zu.

Tests
Drogen können noch monatelang in Blut ,Haaren , und Urin nachgewiesen werden. Ein Drogentest zb ,ist der sogennante "Wischtest" der mit der„Drugwipe II“. durchgeführt werden kann. Dieses Gerät prüft auf die einahme von Cannabis, Opiate, Kokain und Amphetamine / Ecstasy.
Dieses Gerät kann in Apotheken und im Fachhandel erworben werden.


Wenn jemand von euch erfahrungen mit Drogen jeglicher Art wie zb Alkohol ,Kokain ,oder Tablettenabhängikeit hat ,egal ob selbst genommen oder ein Freund der probleme hat, kann er gerne mit uns darüber offen und Diskret sprechen.

Auch über eine Ergänzung, oder Verbesserung /berichtigung meines Textes wäre ich sehr dankbar!

Text Poldi /Lifeunited


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Unpassende oder sinnlose Kommentare werden sofort gelöscht! Das Thema Drogen sollte ernst genommen werden! Danke .

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 Betreff des Beitrags:
  Verfasst: 08.05.2008, 00:23 
 


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 Betreff des Beitrags: Re: Probleme mit Drogen und Sucht
 Ungelesener Beitrag Verfasst: 15.10.2008, 15:11 
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Hm; also eins vorweg. Ich habe da eine Geschichte, die ich hier gern veröffentlichen würde. poldi und DK kennen sie bereits, und ich habe nicht vor, mich damit wichtig zu machen, sondern möchte damit gern den Anfang machen, vllt. fällt es dann auch anderen leichter, etwas von sich zu schreiben.

Wenn es nicht recht sein sollte, oder der Thread anders gemeint war, dann bitte löschen.

2001. Ich bin bei der Bundeswehr und habe gerade meinen Gesellenbrief gemacht. Ich will nichts weiter, wie die zehn Monate Grundwehrdienst hinter mich bringen und zu Hause wieder meinen Beruf nachgehen. Ich zähle die Tage und kann es eigentlich kaum erwarten. Doch alles sollte anders kommen.....

Wir gingen abends aus; wir sind ein paar Kameraden und ich. Kleine Stadttour mit dem einen oder anderen Absacker in den Kneipen Dillingens. Eines Abends fanden wir dann unser "Stammlokal" - was tagsüber eigentlich mehr ein Eiscafe war, abends jedoch auch gerne mal etwas "anderes" getrunken wurde....

Dort lernte ich dann meine damalige Freundin kennen. Was ich noch nicht wußte: dass ich später einen Sohn haben werde. Nun, es kam also der Tag, an der sie erfuhr, dass sie schwanger war. Oh je..... einen Monat vor dem Ausscheiden aus der Bundeswehr. Eigentlich wollte ich doch nach Hause; wieder in meine Heimat, die mir so am Herzen lag.....

Einige schlaflose Tage, nein - Wochen - später kam es dann dazu, dass ich meine Heimat aus "Pflichtgefühl" meines Sohnes gegenüber verließ und dorthin zog, wo es mir überhaupt nicht gefiel. Meine Depressionen, die ich zu diesem Zeitpunkt ohnehin schon seit gut 5 Jahren hatte, wurden massiv. Eine Lösung mußte her, schnell!

Aus irgendeinem Grund kam ich auf die Idee, doch "einen zu trinken". "Es wird schon wieder. Erstmal ein Schnäpschen, immer ruhig bleiben. Ich gewöhne mich schon noch daran. Bestimmt."
Tatsächlich - die Depression war an dem Abend kaum noch spürbar. Auch am nächsten Tag entschied ich mich für diese "Methode" damit fertig zu werden. Ich trank wieder. 3, vielleicht 4 Gläser. Das reichte durchaus. Doch wie sollte es auch anders sein, aus die paar Gläser wurde später eine dreiviertel Flasche, dann eine ganze (täglich, bzw jeden Abend). Zu diesem Zeitpunkt "schmeckte" mir der Kräuterlikör oder auch Jagdbitter besonders gut. Aus heutiger Sicht kann man also sagen, das war meine "Einstiegsdroge".

Es blieb also eine ganze Weile - gut 5 Jahre lang - bei dieser Menge Alkohol. Jeden Abend eine Flasche Schnaps. Mal Kräuterlikör, mal Wodka, mal Weinbrand. Manchmal aber auch 2-3 Liter Wein. Oder einen Liter Wein UND Schnaps. Wieviel genau weiß ich nicht mehr.

Während dieser Zeit geschah sehr viel. Die Trennung von meiner damaligen Partnerin (ich hatte die Beziehung beendet, da sie sich von ihren Eltern nicht "trennen" konnte), meine Rückkehr ins Elternhaus, mein Auszug ein halbes Jahr später und damit mein Einzug bei meiner jetzigen Partnerin.

Heute bin ich über 3 Jahre mit ihr zusammen.

Letztes Jahr dann sagte sie irgendwann zu mir: "Ich glaube, Du hast ein Alkoholproblem!" "Ach was!" erwiderte ich. "Wieso denn?! Ich brauche nicht trinken."

Ein paar Mal versuchte ich dann auch meinen Alkoholkonsum zu reduzieren oder gar ein paar Tage auszusetzen. Doch es gelang mir nicht mehr so recht. Zwei, vielleicht drei Tage lang. In diesen Tagen hatte ich dann aber immer schlechte Laune und das "Verlangen" etwas zu trinken. Heute weiß ich, dass das bereits Suchtdruck war. Aber zu diesem Zeitpunkt sah ich mich noch immer nicht als Alkoholiker.

Wieso auch? Jeder andere! Aber nicht ich! Niemals!

Ich trank nie vor einer bestimmten Zeit; für mich war ein Alkoholiker jemand, der schon morgens seinen "Stoff" braucht. Das war nicht der Fall, warum sollte ich also aufhören zu trinken?! Ich bin kein Alkoholiker und ich habe auch keine Probleme, basta. Prost!

Doch die Probleme hatten schon lange begonnen ohne sie bemerkt zu haben.
Sprach mich meine Partnerin bspw. darauf etwas verärgert an: "Trinkst Du schon wieder?! Du hast gestern erst wieder Deinen Schnaps ausgetrunken!" so fing ich an, mir etwas auszudenken, um die ganze Sache zu umgehen. Jeder Alkoholiker weiß was jetzt kommt - richtig, genau das, was ein typisches Verhaltensmuster ist: ich suchte mir Verstecke und leugnete alles. Ich fing an, heimlich zu trinken. Ich suchte nach Ausreden, fand man die Flasche trotzdem - mal abgesehen von der Tatsache, dass man immer glaubt, es merkt sowieso niemand. Kam es dann zu Diskussionen, so war der Streit vorprogrammiert. Ich wurde regelrecht aggressiv. Wie oft kam es vor, dass ich morgens aufwachte und ich keinerlei Erinnerung mehr an den vergangenen Abend hatte.....

Irgendwann merkte ich dann, dass da wirklich etwas nicht mehr ganz normal laufen kann, wie ich es immer vermutete und wollte von anderen Leuten hören, ob ich nun ein Problem habe oder nicht. Ich setzte mich an meinen PC und stieß dann auf etwas, was mir die Augen öffnete.

"Ja verd.... nochmal. Es stimmt. Ich habe ein Problem."

Noch in der gleichen Woche ging ich zu meinem Hausarzt. Mit einem unangenehmen Gefühl in der Magengegend, dass man glaube ich "Scham" nennt, gemischt mit etwas Angst öffnete ich mich dann und berichtete ihm alles.
Die Ereignisse überschlugen sich regelrecht. Donnerstag Einweisung, Anruf im BKH, am Wochenende Koffer packen, Montag dann in die Klinik.

1. Entgiftung.......

8 Tage später.
Voller Euphorie verließ ich die Klinik. Stolz, prall gefüllt mit Selbstbewußtsein passierte ich die Schranke. Ich schaute aus dem Fenster des Autos und verabschiedete mich von der Klinik. "Ihr seht mich nie wieder. Nie wieder Alkohol."

14 Tage danach.
Rückfall. Grund: Streitgespräch mit meinem Vater. 0,2l "Klaren" aus der Tankstelle.

Da nahm dann alles seinen Lauf....

Zweienhalb bis drei Flaschen Schnaps gehören zum Alltag. Sie sind nicht mehr weg zu denken. Mir geht es schlecht. Ich hasse den Alkohol. Ich hasse mich. Ich bin süchtig. Ich bin Alkoholiker. Ich kann nicht mehr ohne. Es reicht.

Arzt, Einweisung, 2.Entgiftung, Suchberatung, Therapie & SHG.

Das kam vor meiner 2. Entgiftung:

Die 2-3 Flaschen Schnaps am Tag (0,7 l , nicht unter 36%) machten mich fix und fertig. Es wurde nicht mehr die Frage gestellt: 'Wann ist er wohl wieder besoffen?' sondern 'wann ist er wieder mal nüchtern?'
Kaum noch.
Zu der Zeit war ich soweit, dass ich morgens um halb 5 Uhr (kaum vorstellbar) aufstand, und ich erstmal über der "Schüssel" hing. Mir war schlecht. Das Herz raste, zittern. Aber nicht nur die Hände. Der ganze Körper! Sogar an meiner Stimme konnte man bereits erkennen, dass ich zitterte (ich führte keine Telefonate mehr). Also? Richtig! Ich fing an, um diese Uhrzeit zu trinken. Flasche an den Hals und.... Nach einer viertel Flasche gings mir dann besser.

Aber mein Körper spielte fast nicht mehr mit. Ich hatte kaum noch Kraft in den Beinen, fühlte mich müde und schlapp. Essen ging gar nicht mehr, außerdem verzichtete ich bewußt darauf; auf nüchternen Magen wirkte das Zeug besser, also immer schön fleißig den Hunger mit einem weiteren Schluck Alk "runtergespült".

Irgendwann kam der Punkt, an dem ich sagte: "Leute, ich kann nicht mehr! Ich will nicht mehr!"

Ich bat also meinen Vater, mich in die Klinik zu fahren, sobald es ging - meine Partnerin sollte erst noch entbinden, außerdem waren wir noch mitten im Umzug in eine größere Wohnung....das alles mußte ich erst noch erledigen, denn meiner Partnerin konnte ich zu dieser Zeit ja kaum den Umzug zu muten. Für mich wurde er allerdings zu Qual....

Nachdem wir dann hier eingezogen waren und der größte Teil erledigt war, holte ich mir die Einweisung.

Wir fuhren ins BKH.

Morgens, 9 Uhr. Aufnahme in der Klinik, Alktest: 3,11 Promille. Ich dachte, die wollten mich auf den Arm nehmen, denn ich fühlte mich gerade mal etwas angeheitert (bei der 1.Entgiftung kam ich komplett nüchtern, also mit 0,00 rein - diesmal rechnete ich mit vllt 0,8). Ich sagte: "Hey, das Ding ist doch kaputt!!" Die Schwester lächelte und versicherte mir, dass es garantiert nicht kaputt sei....

Ich bezog also "mein Zimmer" und legte mich etwas hin. Konnte aber nicht schlafen, die Gedanken an zuhause, das Heimweh machte mich fertig.

Am Nachmittag ein weiterer Test. 1,74 Promille. Zittern. Puls 245 / ??

Die Ärzte fingen an, sich etwas Sorgen zu machen; ich hörte einen sagen, dass ich bereits mit meinen Entzugserscheinungen in einem lebensbedrohlichen Zustand sei, und das bei einem Promillewert, bei dem andere eigentlich schon ordentlich "voll" sind.....

Am 4. Tag in der Klinik gings mir eigentlich wieder besser. Dachte ich.-

Ich ging raus um eine zu rauchen, mit meiner Partnerin zu telefonieren. Es war ein schöner Tag, die Sonne schien, die Luft war herrlich. Ich zündete mir eine Kippe an und wählte die Nr.

Keine 3 Sätze gesprochen, merkte ich, dass es mir übel wurde - vergleichbar mit Kreislaufprobleme, kennt ja bestimmt jeder - meine Augen fingen an zu zucken, ich nahm ein Rauschen wahr, sah nur noch etwas "buntes"... alles was ich noch sagen konnte: "Schatz...wart mal...muss mich setzen...."

Von da an, weiß ich nichts mehr; nur dass ich dann in meinem Bett lag, an die Decke starrte und nichts mehr außer meiner Unterhose anhatte....

Mit wurde später erzählt, dass ich einen Krampfanfall erlitten hatte....

Bei einem weiteren Gespräch mit dem Oberarzt, wurde mir dringlichst zu einer Therapie geraten. Er meinte, dass ich bereits so schwer abhängig sei, dass ich meinen 30. Geburtstag nicht mehr erleben werde....

Ein Schnelldurchgang bis zur Therapie:

am 8.Tag ließ ich mich gegen ärztlichen Rat entlassen; hatte dann zuhause noch 3, 4 Tage Entzugserscheinungen, blieb bis zur Therapie aber weiter mithilfe der Suchtberatung und einer SHG weitere 4 Wochen trocken, dann eben 12 Wochen Therapie.

Letztes Jahr Dezember dann wieder ein Rückfall. Warum? Hm, ich wurde mit jeder Woche unzufriedener. Ich sagte mir: "Man, ich bin 27 und soll mein ganzes Leben nie wieder was trinken dürfen?! Das geht jawohl mal gar nicht!"

Also versuchte ich "kontrolliert zu trinken". Nur eben am Wochenende...

Das ging auch eine ganze Weile gut.

Ich sagte mir immer: "Unter der Woche keinen Alkohol! Wer weiß, vielleicht bin ich ja auch gar kein Alkoholiker sondern habe es nur etwas übertrieben..."

Doch die Abstände zwischen den Alkohol-Exzessen wurden wieder kürzer, also trank ich auch unter der Woche. Da ich auch gerade in einem Fortbildungskurs, Richtung Verkauf und Lagerlogistik war, war dies immer noch ein gewisser Halt, nicht wieder ganz abzusacken. Doch das Problem war, dass in diesem Kurs einige Leute auch tranken. Und das schon zum Frühstück; bis Feierabend war dann ein Pegel nicht mehr zu verkennen.

Eines Freitags dachte ich mir: "Ach ja, was solls. Einmal geht schon." Ich ging also mit den anderen mit und kaufte mir einen kleinen 0,1 l Wodka. Nur leider waren es bis zum Feierabend schon 5 davon - und einen halben Liter Schnaps merkt man dann eben doch.... Ich kam nach Hause, meine Partnerin sah es natürlich sofort und wollte, dass ich wieder gehe.
Noch am selben Abend packte sie mir ausnahmslos ALLE Sachen - Klamotten, CD's, einfach alles.

Irgendwie schaffte ich es, dass ich bleiben konnte. Doch ich trank weiter.

Die Gruppe besuchte ich schon lange nicht mehr, zum einen aus Scham, zum anderen weil ich keine Lust mehr hatte. Alles was ich wollte war in Ruhe weiter trinken zu können.

Bis an jenem Abend.....

Die Schwiegermutter kam zu Besuch und brachte heimlich eine Flasche Wodka mit von der ich natürlich sofort Kenntnis nahm. Obwohl die Flasche noch dreiviertelst voll war, kaufte ich gleich noch eine. Wir leerten die erste Flasche, dann die zweite. Gegen halb elf abends war ich prall und schlief fast auf der Couch ein. Und dann....Leute, ich schwörs, ich weiß nicht was dann los war.... Filmriss. Die erschreckende Tatsache, was ich angestellt hatte, erfuhr ich erst am nächsten Tag....

Mir ist das ungeheuer peinlich und ich schäme und hasse mich dafür;
meine Partnerin wollte mich nur wecken und ins Bett bringen...aus irgendeinem Grund griff ich sie an.... sie zeigte mir einen riesigen blauen Fleck auf ihrem Oberarm... auch ihre Mutter habe ich geschlagen.... (ich muss schlucken Leute, es tut mir heute noch sehr leid... )

Das musste ein Ende haben!

Nie wieder darf ich meine Freundin oder irgendjemand angreifen.

Nie wieder!!!

Ich nahm also die Flasche mit dem letzten Rest und schüttete ihn weg. Kein Schluck mehr, nicht mal mehr dran gerochen. Weg damit. Ich will den Dreck nicht mehr. Ich bin mit Alkohol fertig.

Also ging ich wieder in die Gruppe und berichtete alles. Ich schämte mich, zitterte und heulte fast. Doch ich wurde nicht verurteilt, sondern in meinem Willen nichts mehr zu trinken, bestärkt.

Auch wenn es ein tragisches Ereignis war und ich das am liebsten rückgängig machen würde - so sehe ich es dennoch als Erfahrung und als Zeichen, dass mich der Alkohol zu jemanden macht, der ich nicht bin. Er verändert mich, er macht alles kaputt. Den Kampf gegen Alkohol habe ich verloren, ich wurde süchtig und muss damit leben, nie wieder zu trinken.

Seit dem trinke ich keinen Tropfen Alkohol mehr und bin jetzt fast wieder 2 Monate trocken (Entzug ohne Klinik), besuche wieder die SHG, die Suchtberatung und sogar den psychologischen Beratungsdienst.

Ich weiß, dass man nie ganz sicher sagen kann, dass man nie wieder rückfällig wird - aber mit den Erinnerungen an all dem, was mir der Alkohol angetan hat, was ich mit ihm anderen angetan habe und hätte alles verlieren können, lebe ich abstinent - hin und wieder denke ich schon daran, "wieder mal einen zu trinken" - die Gedanken daran, was aber alles passiert ist und passieren kann hindern mich letzten Endes daran, doch wieder rückfällig zu werden.

Wenn Ihr Fragen oder Gedanken dazu habt, nur raus damit. Ich versuche auf alles zu antworten.

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 Betreff des Beitrags: Re: Probleme mit Drogen und Sucht
 Ungelesener Beitrag Verfasst: 15.10.2008, 17:09 
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Erst einmal finde Ich es toll das du darüber sprichst !
Der Thread hier ist übrigens der richtige für dein Thema.

Was mich Interessiert wie hast du das ganze Geld aufgebracht für den Alkohol ,und was sagten deine kollegen dazu das du trinkst? Haben sie dich unterstützt und du wolltest keine Hilfe oder kam von deren Seiten garnichts?

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 Betreff des Beitrags: Re: Probleme mit Drogen und Sucht
 Ungelesener Beitrag Verfasst: 15.10.2008, 18:17 
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poldi126 hat geschrieben:
Erst einmal finde Ich es toll das du darüber sprichst !
Der Thread hier ist übrigens der richtige für dein Thema.


Danke.
Na dann bin ich ja beruhigt. ;)

poldi126 hat geschrieben:
Was mich Interessiert wie hast du das ganze Geld aufgebracht für den Alkohol ,und was sagten deine kollegen dazu das du trinkst? Haben sie dich unterstützt und du wolltest keine Hilfe oder kam von deren Seiten garnichts?


Hmmm...schwierige Frage(n).

Also "aufgebracht" ist ziemlich gut, denn das waren im Schnitt (also die letzten Wochen vorm 2.Entzug) gut 15 EUR täglich. Dafür habe ich aber kaum noch etwas gegessen; wenn der Magen geknurrt hat, habe ich dann lieber einen (oder auch mehr) Schluck getrunken. Denn erstens ist ja bekanntlich die Wirkung schneller und effektiver erreicht (war "Sinn und Zweck" der Sache) und zweitens verging der Hunger dann auch von allein.

Unterstützung in dem Sinne hatte ich eigentlich nur von meiner Schwiegermutter, da sie auch Alkoholikerin (mittlerweile auch trocken) ist. Damals hat sie das ganze ja auch in ihrem Sinne unterstützt, in dem sie teilweiße den "Sprit" auch gekauft hat. Den haben wir dann hier bei mir versteckt und heimlich getrunken; somit haben wir uns dann gegenseitig unterstützt. Anfänglich hatte mich auch meine Partnerin unterstützt (wer sich etwas damit auskennt, dem sagt der Begriff "Co-Verhalten" etwas, wenn nicht, erkläre ich es später noch). Das war jedoch zu der Zeit, als keiner davon ausging, dass ich ein Problem habe, da ich "nur" abends getrunken hatte.

Eigentlich war ich in meiner nassen Zeit kaum in einem festen Beschäftigungsverhältnis, so dass es keine Kollegen gab, die es hätten merken können. Allerdings war ich in einem Lehrgang vom Arbeitsamt aus, wo das Problem langsam bekannt wurde. Sowohl unter den "Mitschülern" als auch bei den Dozenten, welcher mich dann eigentlich aufgrund meiner alkoholbedingten Fehltage abmahnen wollte, allerdings mir "einen Vorschlag zur Güte machte". Die sah ganz einfach so aus: er zieht die Abmahnung zurück, wenn ich auf Alkoholtherapie gehe. Dem willigte ich ein, denn zu dem Zeitpunkt war ich zwar nass, aber hatte mich bereits zu meinem Alkoholproblem bekannt. Der Kurs bzw Lehrgang wurde dann für mich beendet und ich ging in die Klinik....

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 Betreff des Beitrags: Re: Probleme mit Drogen und Sucht
 Ungelesener Beitrag Verfasst: 15.10.2008, 21:59 
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Wie ging es danach weiter?

Was passierte in der Klinik? Die ersten Tage ohne Sprit sind doch die Hölle und man kommt auf die dollsten Dinger um an Sprit zu kommen oder? Wurdest du wegen dem Alkohol auch mal vorsichtig ausgedrückt " beschaffungskriminel" ? Oder hast du versucht mit anderen Dingen dieses Verlangen oder die Erscheinungen zu kompensieren? In dem du meinetwegen anfängst Fussball zu spielen oder sonstwas? Ich weiss ja selber aus Erfahrungen das Leuten die man den Saft entzieht sehr schnell agressiv werden und Dinge tun die sie bei normalen Verstand niemals tun würden war es bei dir auch so?

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 Betreff des Beitrags: Re: Probleme mit Drogen und Sucht
 Ungelesener Beitrag Verfasst: 16.10.2008, 18:52 
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Hm,also ehrlich gesagt gings mir beim Entzug so schlecht,dass ich nie wieder trinken wollte. Erst das sog. Pre-Delir (Vorstufe vom Delirium) und dann der Krampfanfall...dachte mir "Robin,das passiert Dir nicht noch mal" ! Also mein Verlangen nach Alkohol war eigentlich gleich null. Bedenklich war eigentlich,dass ich trotz Distra diese Entzugserscheinungen hatte,welches makabererweise aber zugleich gut war,denn so fing ich mir an wirklich ernsthaft darüber Gedanken zu machen. Meine erste Entgiftung war...hm,ich nenns mal "ein Kindergeburtstag" wenn Ihr wißt was ich meine. Nach der 2. Entgiftung und der 12-wöchigen Therapie lagen 4 Wochen in der ich zuhause war, aber nicht im geringsten ans Trinken gedacht habe; einerseits aus Angst,meine family zu verlieren,andererseits davor,dass es mir wieder so schlecht gehen würde.Außerdem ist es ja so,dass es mit jedem Entzug schlimmer wird,d.h. würde ich ein drittes Mal eine machen müßte,wäre ein erneuter Krampfanfall vorprogrammiert und auch das mindeste,was auf mich wartet. Und allzu viel von denen überlebt man nicht.....

Tjaja...sollte ein abschreckendes Beispiel sein, weiß Gott keine Angabe. Hätte auf diese Erfahrung gerne verzichtet. Aber so ist das, wenn man immer denkt "die anderen,ich niemals!" und dabei nicht merkt, dass man längst auf dem Weg in die Abhängigkeit ist. Fängt mit dem Bierchen zum Feierabend an und endet dann wie in meinem Fall mit 35-?? %igen Schnaps zum Frühstück... (bäh,könnte kotzen wenn ich heute daran denke .dead ...)

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 Betreff des Beitrags: Re: Probleme mit Drogen und Sucht
 Ungelesener Beitrag Verfasst: 16.10.2008, 21:30 
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Zitat:
(bäh,könnte kotzen wenn ich heute daran denke ...)

:n2: :n2:


Ich wünsche soetwas niemandem ! Ich finde es toll das du es geschafft hast und " schlimmeres" dadurch vermieden hast. Jetzt muss man nur noch wieder langsam aber sicher die Schritte ins Leben machen und das Leben geniessen. Auch wenn man jetzt noch mit den Folgen kämpft die man dadurch hatte ,Es geht weiter! Also lasst euch helfen und springt nicht von einer Brücke!!

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 Betreff des Beitrags: Re: Probleme mit Drogen und Sucht
 Ungelesener Beitrag Verfasst: 17.10.2008, 18:50 
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Dem kann ich nichts mehr hinzufügen; traut Euch vorallem und sprecht über Eure Probleme, niemals versuchen zu ertränken! Ich hoffe mit diesem Anfang, etwas "helfen" zu können und wünsche allen, die es ebenfalls betrifft, viel Mut und Kraft! Ihr schafft das!

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 Betreff des Beitrags: Re: Probleme mit Drogen und Sucht
 Ungelesener Beitrag Verfasst: 19.10.2008, 09:57 
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Durchhalten Robin :n2:

Kann einen imnmer wieder einholen.Egal wie lange es her ist.Ist ein ewiger Kampf...



Zitat:
Auffallender Gewichtsverlust und ständig geweitete Pupillen sind auch ein Anzeichen für eventuellem Drogenkonsum.


Und stecknadelgroße Pupillen (Steckis) sind ein Zeichen für Drogenkonsum (Heroin).Aber vorsicht.Muß nicht immer zwangsläufig so sein.Erstens macht das auch die Ersatzdroge Methadon und dann dann kommt es auch immer drauf an, wie das Licht auf einen fällt.

Pupillen passen sich dann an

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