ihr rennt ja völlig am thema vorbei...
die frage, woher der kerl soviel munition beziehen konnte, ist interessant.
aber sekundär.
waffen töten keine menschen, so lange sie niemand bedient.
killerspiele und gewaltverherrlichende filme führen zu einer gewissen abstumpfung gegenüber gewalt.
jeder hat, bevor er erwachsen ist, schon so viel gewalt - virtuell, in filmen oder der tagesschau - gesehen wie generationen zuvor im ganzen leben nicht.
trotzdem läuft nicht jeder zocker oder videofreak amok.
der witz mit den satanischen versen auf heavy metal lp's bzw cd's ist ja glücklicherweise in den '90ern hängen geblieben.
haben einige ernsthaft daran geglaubt, daß das die ursache für amokläufe sein könnte.
(slayer und alice cooper mußten sich ernsthaft mit so 'nem dreck befassen, weil es unter anderem um ihre scheiben ging.)
dabei sind metaller meist die friedlichsten musikkonsumenten überhaupt, die tun nix, die wollen nur pogen und headbangen.
letztendlich geht es doch um die frage, was einen menschen dazu bringt, amok zu laufen.
der steht ja nicht eines morgens auf und denkt sich: "ooch, ist langweilig heute, ich laufe mal kurz amok."
das ist ein langwieriger prozess, in dessen verlauf das ganze umfeld dieses menschen - familie und sein persönliches umfeld - gnadenlos versagt haben oder eine solche entwicklung begünstigt haben.
so ein mensch wurde über jahre nicht respektiert, zurückgewiesen, falsch verstanden, 'rumgeschubst oder günstigenfalls schlicht und ergreifend ignoriert.
da sein reales umfeld nicht die welt ist, in der er sich wohlfühlen kann flüchtet er sich in die virtuelle welt.
hängt den ganzen tag am rechner und/oder guckt videos.
dort kann er das sein, was ihm im realen leben verweigert wird.
er kann macht empfinden, entweder durch spiele oder durch identifikation mit einer fiktiven figur aus 'nem film.
das geht im extremfall so weit, daß er zwischen realität und virtueller welt nicht mehr unterscheiden kann.
und irgendwann, nach einer weiteren kränkung und/oder zurückweisung, setzt er den plan, den er im kopf wahrscheinlich schon seit langer zeit durchgespielt hat, in die tat um.
ist der moment erreicht, in dem dieser tropfen das fass zum überlaufen bringt.
er tickt aus und denkt nicht mehr rational, als gäbe es kein morgen.
gibt es für die meisten amokläufer ja auch nicht.
nicht, daß mich einer falsch versteht: ich will den menschen, der amok läuft, nicht in schutz nehmen.
hätte ja auch real um anerkennung im richtigen leben kämpfen können, durch leistung zum beispiel.
anstatt sich in die virtuelle welt zu flüchten.
aber schärfere waffengesetze und gesetze gegen killerspiele sind nicht die lösung, sie sind nicht mal das problem.