Washington/Doha (AFP) - Aus dem US-Gefangenenlager Guantánamo auf Kuba sind neun Häftlinge in ihrer Heimatländer abgeschoben worden, darunter ein sudanesischer Kameramann des arabischen Nachrichtensenders El Dschasira. Wie das US-Verteidigungsministerium mitteilte, wurden fünf der Freigelassenen nach Afghanistan gebracht, drei in den Sudan und einer nach Marokko. Kameramann Sami el Hadsch, über dessen Freilassung El Dschasira live berichtete, warf den US-Behörden zahlreiche Menschenrechtsverletzungen während seiner sechsjährigen Haft vor. Der Marokkaner Said Boujaadi wurde nach Angaben aus Casablanca direkt nach der Ankunft vernommen.
Die Häftlinge seien daran gehindert worden, entsprechend den muslimischen Gepflogenheiten zu beten. Auch sei der Koran "beleidigt worden", sagte Hadsch, der von El Dschasira in seinem Krankenhausbett in Khartum gezeigt wurde. Der Guantánamo-Leiter Jeffrey Gordon rechtfertigte die lange Gefangenschaft des Sudanesen. Hadsch sei ein "entschlossener feindlicher Kämpfer", sagte Gordon. Die Überstellung in den Sudan bedeute, dass die USA der dortigen Regierung zutraue, die Bedrohung durch Hadsch "effektiv zu unterbinden". Hadsch war im Dezember 2001 von der pakistanischen Armee im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet festgenommen worden. Seit Juni 2002 war er ohne Anklage in Guantánamo inhaftiert.
Die US-Regierung wurde von zahlreichen Regierungen und Menschenrechtsorganisationen wiederholt aufgerufen, das Lager Guantánamo zu schließen. Seit dem 11. Januar 2002 waren etwa 800 Männer und Jugendliche in dem Lager inhaftiert. Laut Angaben aus dem Pentagon werden in Guantánamo derzeit noch rund 270 Menschen aus mehr als 20 Ländern festgehalten.
(yahoo.de)
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