Abschied mit Hitlergruß
Von Dennis Kayser
Er kam von ganz unten, ackerte sich hoch zum DJ-Star - als er im RTL-Urwaldcamp einzog, galt Tomekk fast schon als abgehalftert. Jetzt hat er's endgültig vergeigt: wegen eines Nazi-Skandals mit Hitlergruß und Deutschlandlied. Die Geschichte eines Absturzes im Fernsehdschungel.
Köln - Er hatte Großes vor im Fernseh-Urwald. "Ich möchte zeigen, dass auch jemand, der von ganz unten kommt, kein Proll sein muss", sagte DJ Tomekk alias Tomasz Kuklicz kurz vor seinem Einzug ins Dschungelcamp in eine RTL-Kamera. "Vor dem Hintergrund der Debatte um gewaltätige Jugendliche bin ich für das Camp ausgewählt worden. Aufgrund der Jugendlichen, meist Ausländer oder Immigrantenkinder wie ich, die in Deutschland eine Bedrohung darstellen sollen, ist es mir umso wichtiger hier mitzumachen."
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DJ Tomekk (bei "Bravo"- Supershow 2005): Einmal Star und zurück
Wenig später reckte der 31-jährige Musikproduzent aus Berlin in der Lobby des Sechs-Sterne-Hotels "Palazzo Versace" seinen Arm zum Hitlergruß. Wofür er jetzt aus dem Camp flog - weil ein Video der Eskapade an die Öffentlichkeit kam.
Mission vergeigt.
DJ Tomekk bleibt eben der Mann fürs ganz Grobe. In der Branche, in der Klappern zum Handwerk gehört, kommt er gewöhnlich mit dem Vorschlaghammer. Mit 2,8 Millionen verkauften Tonträgern brüstet sich der Rapper auf seiner Homepage - allerdings liegen diese Erfolge schon einige Jahre zurück. Sein größter Hit "Ich lebe für HipHop" gelang ihm im Jahr 2000. Damals war Tomekk so angesagt, dass ihn, wie er selbst behauptet, Bundeskanzler Schröder als Werbefigur für seinen Wahlkampf gewinnen wollte. Tomekk sagte ab. Weil Schröder sich keine Zeit für ein Gespräch mit der "Nummer eins im HipHop" nehmen wollte, wie der Musiker damals erzählte.
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http://www.spiegel.de/panorama/leute/0, ... 92,00.html