Prozess gegen Eltern der verhungerten Lea-Sophie beginnt

Schwerin (ddp-nrd). Knapp fünf Monate nach dem Hungertod der fünfjährigen Lea-Sophie beginnt am Dienstag (15. April, 9.00 Uhr) vor dem Schweriner Landgericht der Prozess gegen die Eltern des Kindes. Die Anklage wirft der zum Tatzeitpunkt 23-jährigen Mutter und dem 26-jährigen Vater gemeinschaftlichen Mord durch Unterlassen von Fürsorge und Ernährung sowie gemeinschaftliche Misshandlung von Schutzbefohlenen vor, wie ein Gerichtssprecher mitteilte. Die Eltern sitzen seit Ende November vergangenen Jahres in Untersuchungshaft.

Für den Prozess sind nach Gerichtsangaben vorerst neun Verhandlungstage eingeplant. Nach derzeitigen Planungen sollen 15 Zeugen gehört werden, darunter Mitarbeiter des Schweriner Jugendamtes sowie die Großeltern des Kindes. Am 9. Juni werde voraussichtlich das Urteil gesprochen.

Lea-Sophie war am 20. November in Folge mangelnder Ernährung und Flüssigkeitszufuhr in einem Krankenhaus gestorben. Außerdem waren bei dem Mädchen Geschwüre am Gesäß und Rücken aufgrund von Verwahrlosung festgestellt worden.

Der Fall hatte zu einer bundesweiten Debatte über verpflichtende Vorsorgeuntersuchungen von Kindern geführt. Im Februar kam ein Untersuchungsausschuss der Stadt Schwerin zu dem Schluss, dass es «eklatante Mängel und organisatorische Versäumnisse» durch die zuständigen Behörden gegeben habe.

(yahoo.de)

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