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 Betreff des Beitrags: Universitäten machen die Türen dicht
 Ungelesener Beitrag Verfasst: 13.12.2007, 11:08 
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Registriert: 16.11.2007, 15:33
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Noch nie bekamen die Hochschulen außerhalb ihrer regulären Etats soviel zusätzliches Geld von Bund und Ländern wie heute: 1,9 Milliarden Euro aus der Forschungs-Exzellenz-Initiative bis 2010 und weitere 1,8 Milliarden aus dem Hochschulpakt. Und in 7 von 16 Bundesländern, die Studiengebühren erheben, kommen noch mal fast zwei Milliarden Euro jährlich hinzu. Doch noch nie klagten insbesondere die Universitäten so lautstark über Geldmangel. Und noch nie war die Zahl der örtlichen Zulassungsbeschränkungen so hoch wie derzeit.

Wird der seit zwei Jahren von Bund und Ländern viel beschworene «Studentenberg» zur Fata Morgana am Planungshorizont, weil vor allem die Universitäten den vorhergesagten Ansturm der Bewerber aus den geburtenstarken Jahrgängen erst gar nicht in ihre Hörsäle lassen? Auch der Zuwachs der Studienanfängerzahl in diesem Jahr um knapp zwei Prozent an Universitäten und acht Prozent an den Fachhochschulen ändert nichts daran, dass die Zugewinne jetzt seit 2004 weit hinter den Erwartungen blieben.

Die Gründe dafür sind vielfältig. In vielen Fächern gibt es inzwischen einen flächendeckenden Numerus clausus (NC). Durch die Entmachtung der Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen in Dortmund und die weitgehende Verlagerung der Studienzulassung in die Hände der Hochschulen werden abgewiesene Bewerber nirgendwo mehr registriert. Experten schätzen, dass wegen Unzulänglichkeiten bei der Einführung des neuen Selbstauswahlsystems der Universitäten derzeit 10 bis 15 Prozent der Plätze in den begehrten NC-Mangelfächern unbesetzt sind.

Gleichzeitig hat sich aber auch die Einstellung vieler junger Menschen zum Studium geändert. Jeder vierte Studienverzichtler gab bei einer Umfrage des Hochschul-Informationssystems an, dies wegen der Studiengebühren zu tun. Weitere elf Prozent sind nicht bereit, zusätzlich Schulden zu machen. Die neuen Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen: Dort wo keine Studiengebühren erhoben werden, steigen die Anfängerzahlen weit überdurchschnittlich. Dort, wo gezahlt werden muss, gibt es hingegen meist Rückgang oder Stagnation.

Mit ihrem Hochschulpakt hatten sich Bund und Länder im vergangenen Jahr darauf verständigt, für die geburtenstarken Jahrgänge 91 370 zusätzliche Studienplätze bis 2010 zu schaffen. Trotz des «Nachhol- Staus» bei den Bewerbern aus den Abiturjahrgängen von 2004 bis 2006 wird das Etappenziel des Hochschulpaktes in diesem Jahr mit 13 250 Neueinschreibungen überraschend knapp verfehlt.

Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) rechtfertigt Studiengebühren wie den verschärften NC. Er sei eine Notmaßnahme der Universitäten, die Qualität der Ausbildung zu sichern, sagt HRK-Präsidentin Margret Wintermantel. Das Geld aus dem Hochschulpakt reiche an vielen Orten nicht aus, vernünftige Studienbedingungen zu schaffen. Die neuen Bachelor-Studiengänge, die schneller zu einem ersten Abschluss führen sollen, benötigten zudem mehr Betreuung, das heißt mehr Personal. Der Deutsche Hochschulverband verweist darauf, dass die Länder in den vergangenen zehn Jahren 1500 Professorenstellen an Universitäten gestrichen haben - obwohl die steigende Abiturientenzahl längst absehbar war.

Wintermantel macht dafür parteiübergreifend eine «politische Gemengelage» in Bund und Ländern verantwortlich, die in den 90er Jahren statt auf Vorsorge vor allem auf Sparen gesetzt habe. Die Folgen sind jetzt deutlich sichtbar: Allein die 1,9 Milliarden- Exzellenz-Initiative sichert nach Schätzungen bis 2010 rund 10 000 Wissenschaftlern - vornehmlich in den Naturwissenschaften - Arbeit und Brot. Hinzu kommt der zusätzliche Stellenbedarf für den Hochschulpakt. Akademisches Personal ist aber heute schon auf dem deutschen Arbeitsmarkt Mangelware.

Als unlängst die Hochschulrektoren gar eine Verdoppelung der Betreuungsrelation Dozent zu Student verlangten, schluckten denn auch etliche Wissenschaftsminister. «Nicht von dieser Welt» war noch die vornehmste Beschreibung der HRK-Forderung. Vermisst wird ein eigener Beitrag der Universitäten, die demografische Herausforderung in den kommenden Jahren zu meistern.

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