lol Damit Frauen weniger
Verkehrsunfälle haben
Von OLIVER LÖHR und SABRINA TREISCH
Was für ein Job. Dieser Mann macht Dildos verkehrssicher. Denn Matthias Schulz (34) erkennt Gefahren, wo sie keiner vermutet: Er ist TÜV-Prüfer für die kleinen elektrischen Spaßmacher. Der einzige in Deutschland. Wie kommt man(n) denn zu so einer Arbeit?
„Weil ich die Elektrostrecke prüfe, und diese elektrischen Komponenten der problematische Teil bei Vibratoren sind, bin ich zuständig“, sagt der Ingenieur.
Die TÜV-Vibratortests Elektrosmog-Test: Matthias Schulz (34) misst, wie viel Elektro-smog der Vibrator abgibtFoto: Ulrich Martin 1/3
Und wie testet man Dildos?
„Das etwa 25 Zentimeter lange Gerät aus medizinischem Silikon fällt unter die Kategorie der Massagegeräte. Damit sind eine Reihe von Tests schon vorgegeben“, sagt Schulz. „Nach Rücksprache mit Medizinern und Chemikern habe ich mir weitere Prüfungen überlegt.“
Beate Uhse-Designer Brüggemann erhielt für all seine Vibratoren das begehrte Siegel
Um an die begehrte TÜV-Plakette zu kommen, muss ein Dildo besonders strenge Normen erfüllen. Schulz: „Das geht über die Prüfung von Spielzeug weit hinaus.“ Für die sieben Einzeltests werden zehn Vibratoren drei Wochen lang von vier Testern mit Spritzwasser, elektromagnetischen Strahlen oder chemischen Substanzen gequält, danach zur Prüfung zerstückelt oder aufgelöst.
Schulz: „Bis auf ein Musterstück überlebt kein Vibrator.“
Ziel ist die „unbedenkliche Einsetzbarkeit“: „Die Testreihen laufen auf rein sachlicher Ebene ab, wie zum Beispiel bei einer Lampe.“ Eine Rücksprache mit seiner Ehefrau ist nicht notwendig. „Sie sieht meine Tätigkeit aber ganz locker“, so Schulz.
Übrigens: Jedes Jahr werden in Deutschland 350.000 Vibratoren verkauft, jede siebte Frau über 18 soll so einen kleinen Freund haben.
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Wo Informationen fehlen, wachsen die Gerüchte..