Transport- und Logistikunternehmen ist hochgradig verschuldet
Ricö kämpft gegen Insolvenz
Die Zentrale von Ricö. Foto: Paetzold
Kreis Osteorde (bi/mp). Ricö-Fahrzeuge stehen an den Landesgrenzen und können weder Sprit noch Maut bezahlen, Gehälter sollen nicht ausgezahlt worden sein und und und: Was ist dran an diesen Gerüchten, die schon am Freitag in Zusammenhang mit der europaweit agierenden Firma Ricö, Internationale Transporte und Logistik GmbH, für Gesprächsstoff sorgten?
Seit einigen Tagen versucht das Unternehmen eine drohende Insolvenz abzuwehren. Um den Geschäftsbetrieb aufrecht zu erhalten, sollen mehr als 20 Millionen Euro fehlen, die Verbindlichkeiten der Firma sollen sich auf mehr als 330 Millionen Euro belaufen. Bei einer Gläubigerversammlung, an der rund 120 Banken- und Gläubigervertreter teilnahmen, wurde eine kurzfristige Kreditzusage, um die Liquidität zu sichern, verweigert, da das Unternehmen die Kontokorrentkonten bei den Banken bereits mit 40 Millionen Euro voll ausgeschöpft habe. Bereits in der letzten Woche stornierten Lkw-Hersteller Kaufaufträge von Ricö.
R. Frederick Olmeyse aus Bad Lauterberg schrieb:
03.03.2008, 17:37
Symptome der Krise
Man reibt sich die Augen. Stand nicht neulich noch im Harzkurier "Ricö die erfolgreiche Firm", "Ricö expandiert bis nach Moskau", "Ricö das vorbildliche Familien-Unternehmen"...? Und nun auf einmal Pleite-Gefahr? Und was wird aus den Menschen, sie verlieren ihre Arbeitsplätze. Vielleicht dämmert es langsam immer weiteren Kreisen der Bevölkerung, dass Kapitalismus nicht die Lösung ist. Sondern das Problem! Die sogenannte "freie Marktwirtschaft" funktionierte früher im Harz, weil wir alle am Subventionstropf hingen. Zonenrandförderung! Jetzt wo alle sich selbst überlassen sind, "frei" nennen es nur die Zyniker, brechen immer mehr Firmen im Harz zusammen. Die Armut kommt. Eine Region vor dem Kollabs?
Quelle:Harzer Kurier