Von Andrea Reidl
Auf dem Fiat wächst Moos, im Porsche leben die Spinnen: In einem Schweizer Wald haben 500 Uralt-Autos ihre letzte Ruhestätte gefunden. Doch laut Gerichtsentscheid muss der märchenhafte Oldtimer-Friedhof geräumt werden. Künstler, Professoren und Anwohner kämpfen für den Erhalt.
Bis zur Felge versinkt der Borgward Isabella im Lehmboden, die Kotflügel des Fiat Topolino sind mit Moos bedeckt und im Porsche 356 weben Spinnen ihre Netze. Vor 60 Jahren hat Walter Messerli die Oldtimer am Rande des Tausend-Seelen-Dorfes Kaufdorf, 15 Kilometer südlich der Hauptstadt Bern, auf seine Wiese gestellt. Den Rennfahrer und Schrotthändler faszinierte die Schönheit und Technik der Automobile. Als gelernter Zimmermann hatte er sich das Autoschrauben einst selbst beigebracht, um dann 1933 den "Autoabbruch Messerli" zu eröffnen.
Umweltschutz war damals ein Fremdwort. Viele parkten ihr Autowrack auf dem eigenen Grundstück, wo es auf Schrotthändler oder Ersatzteiljäger wartete. Messerli stellte die Autos unter einen Unterstand auf festen Lehmboden. Erst 100, dann 1000, dann 2000. "Es sollte ein Freilichtmuseum über die Anfänge der Automobilgeschichte werden", beschreibt heute Franz Messerli (59) die Pläne seines Vaters.
bis zu 40 zentimerterdicke Bäume quetschen sich zwischen Stoßstange und Karosserie gen Himmel.
Quelle und mehr Bilder
SPIEGEL ! de
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