Rassismus-Skandal in der Formel 1
Von GEORG NOLTE und FRANK SCHNEIDER
Der erste Rassismus-Skandal schockt die Formel 1. Spanische Fans beschimpften Mercedes-Superstar Lewis Hamilton (23) bei den Tests in Barcelona als „scheiß Nigger“ und „schwarze Schlampe“ (BILD berichtete).
Die Silberbosse und der Weltverband Fia sind in größter Sorge um das neue Mercedes-Wunderkind.
Angst um Hamilton!
Die Fia leitete gestern eine Untersuchung ein. Ein Sprecher: „Wir sind traurig und enttäuscht über dieses Verhalten. Beschimpfungen dieser Art sind ein klarer Bruch der in den Fia-Statuten verankerten Prinzipien, und jede Wiederholung wird schwere Strafen nach sich ziehen.“
BILD erfuhr: Kommt das noch mal vor, will die Fia die Rennen Barcelona (27.4.) und Valencia (24.8.) kippen.
Wie wird Hamilton bei den nächsten Tests auf spanischem Boden (12.2./Jerez und 25.2./Barcelona) geschützt? Ein Mercedes-Sprecher: „Die Fia wird bekannt geben, wie sie sich der Sache annimmt.“ Der spanische Verband entschuldigte sich gestern für die Vorfälle.
Viele Alonso-Fans machen Hamilton für das Scheitern ihres Doppelweltmeisters bei den Silberpfeilen verantwortlich. Hamilton zu den Beleidigungen: „Das war nicht angenehm. Ich habe letztes Jahr zu keinem Zeitpunkt versucht, Fernando absichtlich zu schaden. Aber der Kampf war sehr hart, und mein Image in Spanien wurde schwer beschädigt.“
Hamiltons Landsmann Damon Hill schäumt vor Wut: „Wir leben nicht mehr in der Steinzeit. Die Zivilisation ist weiter, Leute! Das ist ernster als der Spionage-Skandal. Die Fia muss hart durchgreifen.“
Niki Lauda erschüttert zu BILD: „Rassismus habe ich hier noch nie erlebt. Die Leute muss man von der Strecke wegsperren. Man stelle sich vor, die werfen Flaschen auf die Strecke. Das ist lebensgefährlich.“
Nur einer wollte sich gestern nicht zum Rassismus-Skandal äußern: Fernando Alonso (26). Er hätte beruhigend auf seine Fans einwirken können. Hat er aber nicht.
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